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Vorsicht vor Abzocke durch Dropshops

Vielen von euch war es vielleicht bis jetzt gar nicht bewusst in Dropshops eingekauft zu haben. Wenn alles gut ging, habt hier bis hierher Glück gehabt. 

 

Doch was sind Dropshops beziehungsweise Dropshipping überhaupt? Beim Dropshipping bieten Onlinehändler Produkte an, ohne sie bisher eingekauft und damit auf Lager zu haben. Meist findet ihr solche Dropshops auf Plattformen wie zum Beispiel Shopify. Auf der Plattform können die Dropshops die bereitgestellte Infrastruktur nutzen und darüber hinaus auch die ganze Logistik, die für eine Verkaufsabwicklung erforderlich ist. Bestellt ihr etwas in einem solchen Onlineshop, bestellt der Dropshop die Ware in Asien, meist in China. Damit wird der ganze Lieferprozess angestoßen. Die Ware wird danach von Asien nach Europa versendet. Das bedeutet, dass ihr eure Ware nicht innerhalb von wenigen Tagen erhaltet, sondern eine ganze Weile drauf warten müsst. Das ist an sich ja nicht schlimm, wenn das euch vorher auch transparent angekündigt wurde. 

 

Schwierig wird es bei Problemen mit der bestellten Ware. Entspricht die Qualität der Ware nicht der Beschreibung oder habt ihr sonstige Gründe, die euch dazu veranlassen, die Ware zurückgeben zu wollen, ist es hier meist aus mit dem europäischen Recht. Eine Möglichkeit zum Kaufrücktritt wie sonst üblich bei Onlinekäufen werdet ihr hier vergeblich suchen. Wenn es gut läuft, wird euch angeboten, die Ware auf eigene Kosten zurück nach China zu schicken. Die Versandkosten stehen dann meist in keinem Verhältnis zum Wert der Ware.

 

Doch es kann auch noch dicker kommen. Womöglich müsst ihr eure bestellte Ware beim Zollamt abholen und Zollgebühren bezahlen oder es wird eine Einfuhrumsatzsteuer fällig.

 

Das österreichische Verbrauchermagazin »Der Konsument« hat in seinem Artikel »Dirndl-Abzocke: Dropshop Klinger Dirndl« vom 19. September 2024 brilliant aufgezeigt, wie das Dropshipping abläuft und worauf man als Käufer achtgeben muss. Ihr solltet bei jedem Shop, bei dem ihr einkauft, schauen, ob es ein Impressum gibt und wie die Rückgabebedingungen sind. Findet ihr hier vor dem Kauf nichts Vernünftiges, lasst die Finger von einem solchen Onlineanbieter.

 

Im vom »Der Konsument« beschriebenen Fall im erwähnten Artikel hatte der Onlineanbieter »Klinger Dirndl« 14 Tage Bedenkzeit angegeben. Klingt zunächst nach Rückgaberecht, ist es aber nicht. Wollten Käufer die Ware wegen schlechter Qualität zurückgeben, bekamen sie als Antwort, dass man das Dirndl einfach weiterverkaufen oder für seine Kinder aufheben solle. Klingt dreist und ist es aus meinen Augen aus auch. Wollten die Käufer es zurücksenden, bekamen sie eine Empfängeradresse in China.

 

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Abschließend noch der Hinweis, dass das hier keine rechtliche Beratung für eure individuelle Situation ist.