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Was ist OKR?

OKR steht für Objectives and Key Results und stammt aus Kalifornien, genauer gesagt aus dem Silikon Valley. So wendet Google OKR bereits seit vielen Jahren an. Dessen Chef ist fest der Meinung, dass OKR Google bei der Entwicklung maßgeblich gefördert hat. Doch was verbirgt sich hinter OKR? Es soll bei der Unternehmenssteuerung unterstützen. OKR steht dabei für O wie Objectives, also dem Ziel oder besser der Zielvorgabe und KR steht für Key Results, also den Kernergebnissen. 

 

Da wir heute ja alle agile sind, werden die Ziele nicht jährlich definiert und erst recht nicht nur jährlich kontrolliert, wo man bei der Zielerreichung steht. Bei der Managementmethode OKR findet das meist quartalsweise statt. Das beschäftigt die Organisation natürlich entsprechend.

 

Die gesetzten Ziele sollen dabei für alle Unternehmenseinheiten gelten, so dass alle Bereiche am gleichen Strang ziehen. Ebenso sollen die Ziele für alle Hierarchieebenen gelten. Soweit ist das bis hierher nicht allzu viel Neues beispielsweise im Vergleich zur Balanced Scorecard. Im Vergleich zu anderen Methoden werden bei der OKR-Methode aber die Ziele im Unternehmen von allen Hierarchieebenen zusammen entwickelt. Die Ziele stellen damit eine Mischung aus Top-Down-Zielen und Bottom-Up-Zielen dar. Empfohlen wird bei dem Mix, dass 40 Prozent der Ziele von oben und 60 Prozent von unten definiert werden.

 

OKR entstammt dem Management by Objectives-Ansatz, dem Führen mit Zielen. Bei OKR ist jedoch die Konzentration auf gemeinsame Ziele im Unternehmen viel stärker ausgeprägt. Das bedeutet zugleich, dass es nicht zu viele verschiedene Ziele gleichzeitig geben sollte, da sonst die Fokussierung darauf leidet. Dasselbe gilt für die Key Results, die aufzeigen, woran genau gearbeitet werden soll. In aller Regel arbeitet man mit maximal fünf Zielen und jeweils vier Kernergebnissen.

 

Die Ziele sollen beschreiben, was man will und mittels der Kernergebnisse wird definiert, wie die Ziele erreicht werden sollen. Dazu ein Beispiel. Das Taxiunternehmen Raschke in Mannheim möchte den Stadtbewohnern als Erweiterung des öffentlichen Nahverkehrs zweisitzige, autonom fahrende E-Autos überall in der Stadt anbieten, um die Mobilität der Bewohner weiter zu verbessern, ohne dass sie dafür ein eigenes Fahrzeug bewegen müssen. Das ist das Ziel. Die Key Results, also die Kernergebnisse dazu könnten sein:

- Anzahl der rund um die Uhr zur Verfügung stehenden zweisitzigen autonom fahrenden E-Autos von derzeit 0 auf 500 Fahrzeuge bis zum Jahresende zu erhöhen

- Aufbau von 2.000 Ladestationen für genau diese Fahrzeuge im Stadtgebiet

- Funktionsstörungen beim autonomen Fahren auf maximal zwei Prozent begrenzen

- Die Reichweite der Fahrzeuge muss auch im Winter bei mindestens 50 Kilometern liegen, bevor wieder eine Ladestation angefahren werden muss.

 

Eine weitere Besonderheit der OKR-Methode ist, dass es neben den dort definierten Zielen keine weiteren Ziele gibt beziehungsweise diese erstmal warten müssen, damit die Organisation sich nicht verrennt. Desweiteren wird komplett transparent gespielt. Jeder im Unternehmen kennt alle Ziele, auch die der anderen Abteilungen und Ebenen.

Die Ziele werden bei OKR so hochgesteckt, dass sie eigentlich fast nie vollständig erreichbar sind. Deshalb wird auch davon abgeraten, die Zielerreichung mit einem Bonus- oder Prämiensystem zu verbinden. Wird ein Ziel zu mindestens zwei Dritteln erreicht, gilt das als großer Erfolg, der das Unternehmen ein gutes Stück weitergebracht hat. Wurde etwa die Hälfte des Ziels erreicht, ist das auch noch in Ordnung, da sich immerhin etwas merklich bewegt hat. Hat man jedoch nur ein Drittel erreicht, gilt es als gescheitert und man muss sich überlegen, ob man das Ziel im nächsten Quartal nochmals verfolgen und erreichen will oder ob man das Ziel ändert.