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Der ROI-Baum

Hier geht es um einen ganz besonderen Baum, dem ROI-Baum. Er ist ja schon ein Klassiker. Falls Ihr ihn dennoch noch nicht kennen solltet, nehmt euch ein paar Minuten Zeit dafür.

 

Beim ROI-Baum handelt es sich um ein Kennzahlensystem, dass aus vielen Kennzahlen besteht. Natürlich nicht einmal annähernd so viele wie ein Baum Äste hat, aber das Kennzahlensystem ästelt sich auf, daher Baum. 

 

ROI steht für Return on Investment. Diese Kennzahl gibt an, wieviel Rendite mit dem im Unternehmen eingesetzten Kapital erwirtschaftet werden konnte. Andere Namen, die hier verwendet werden, sind Kapitalrentabilität oder die Kapitalrendite. Der ROI wird dabei aus zwei Kennzahlen errechnet, der Umsatzrentabilität und dem Kapitalumschlag. 

 

Die drei Kennzahlen ROI, Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag können euch auch unter dem Namen Du-Pont-System über den Weg laufen. Hier könnt ihr euch die drei Kennzahlen auch wie eine Pyramide vorstellen. Die Spitze bildet der ROI und drunter liegen links die Umsatzrentabilität und rechts der Kapitalumschlag.

 

Aber zurück zum ROI-Baum. Der ästelt sich noch mehre Stufen weiter auf. Unter der Umsatzrendite liegen der Gewinn vor Steuern und der Netto-Umsatz. Und unter dem Kapitalumschlag liegt das investierte Kapital und der Netto-Umsatz.

 

Schauen wir noch eine Ebene tiefer rein. Unter dem investierten Kapital liegen das Anlage- und das Umlaufvermögen. Und das Umlaufvermögen wird eine Stufe tiefer noch in Vorräte, Forderungen und liquide Mittel unterteilt.

 

Dasselbe Spiel beim Gewinn vor Steuern. Hierunter liegen der Deckungsbeitrag und die Fixkosten. Und unter dem Deckungsbeitrag wiederum liegen die variablen Kosten und der Netto-Umsatz. Und last but not least wird der Netto-Umsatz eine Ebene tiefer noch in den Brutto-Umsatz und der Erlösschmälerung aufgeteilt.

 

Der ROI gibt also an, wieviel Gewinn mit dem eingesetzten Kapital erwirtschaftet werden konnte. Es macht ja schon einen Unterschied, ob eine Million Euro Gewinn mit fünf Millionen oder 50 Millionen eingesetzten Kapital erwirtschaftet werden konnte. Ersteres ist klar performanter.

 

Der ROI wird heute auch gerne zur Beurteilung einzelner Investitionen verwendet. Meist sind solche Berechnungen aber mit einer ganzen Menge an Annahmen versehen, so dass man sich eine Investition je nach Laune schön- oder schlechtrechnen kann. Warum ist das so? Zunächst wird bei dieser Art der Berechnung im Unterschied zur klassischen ROI-Berechnung, die auf Vergangenheitswerten beruht, in die Zukunft geschaut. Dabei müssen immer Annahmen getroffen werden. Desweiteren lässt sich in vielen Fällen die spätere realisierte Gewinnveränderung aufgrund einer Einzelinvestition nicht immer klar im Unternehmen abgrenzen.

 

Im Buch Controlling für Dummies findet ihr in den beiden Kapiteln Kennzahlen und Kennzahlensysteme die Ermittlung der Kennzahlen im Detail.