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Die Besonderheiten eines Amortisationsdarlehens

Darlehen ist nicht gleich Darlehen. Hier in diesem Blog geht es um das Amortisationsdarlehen. Beim Amortisationsdarlehen erfolgt die Rückzahlung des geliehenen Geldes, also Kapitals und die Bezahlung der Zinsen über einen festgelegten Zeitraum in regelmäßigen Raten. Hier für euch einige Besonderheiten eines Amortisationsdarlehens:

 

Erstens: Regelmäßige Ratenzahlungen: 

Als Kreditnehmer zahlt ihr regelmäßige Raten, die sowohl aus einem Tilgungsanteil, also der Rückzahlung des Kapitals, als auch aus einem Zinsanteil bestehen. Die Höhe der Raten bleibt normalerweise während der Laufzeit des Darlehens konstant, also immer gleich hoch.

 

Zwotens: Tilgung des Kapitals: 

Anders als bei anderen Darlehensformen wie beispielsweise einem endfälligen Darlehen, bei denen ihr als Kreditnehmer während der Laufzeit nur die Zinsen zahlt und das gesamte Kapital am Ende erst zurückzahlt, erfolgt bei einem Amortisationsdarlehen eine schrittweise Tilgung des Kapitals.

 

Drittens: Sinkende Restschuld: Da ihr einen Teil des Kapitals mit jeder Ratenzahlung zurückzahlt, sinkt die Restschuld des Darlehens stetig mit der Zeit. Das führt dazu, dass der Zinsanteil an den Raten ebenfalls stetig abnimmt, während der Tilgungsanteil zunimmt. Das könnt ihr auf den Auszügen eurer Bank für ein Amortisationsdarlehen gut sehen. Jeden Monat verändert sich der Zins- und Tilgungsanteil. Die gezahlten Zinsen werden immer weniger und ihr tilgt Monat für Monat mehr und mehr. Gibt es die Möglichkeit von Sondertilgungen, könnt ihr danach den Effekt besonders gut sehen, da der Zinsanteil nun ein gutes Stück nach unten rutsch und ihr in der Folge Monat für Monat viel mehr tilgt.

 

Viertens festgelegte Laufzeit und Schuldenfrei oder nicht: 

Amortisationsdarlehen haben eine eindeutige Laufzeit, die bei Vertragsabschluss festgelegt wird. Nach Ablauf dieser Laufzeit kann das Darlehen vollständig zurückgezahlt sein, muss es aber nicht. Das hängt davon ab, was ihr bei Darlehensabschluss mit eurer Bank ausgemacht habt. Habt ihr so hohe monatliche Ratenzahlungen und eine entsprechend lange Laufzeit ausgemacht, damit ihr am Ende schuldenfrei seid oder habt ihr wegen der niedrigeren Zinsen eine kürzere Laufzeit vereinbart? Und womöglich noch die Höhe der monatlichen Ratenzahlungen auf das für euch aus damaliger Sicht erträgliche Maß heruntergeschraubt? Dann habt ihr bei Ablauf des Amortisationsdarlehens noch immer Schulden bei der Bank. Die müsst ihr mit einem Folgedarlehen finanzieren, falls ihr das Geld nicht aus dem Hut zaubern könnt. Sind die Zinsen nun deutlich höher, habt ihr ein massives Problem, das im worst case im Desaster enden kann. Macht euch also rechtzeitig Gedanken, wie ihr die Restschuld finanziert bekommt. Oft könnt ihr Jahre vor Ende des ersten Darlehens bereits mit der Bank die Konditionen des Folgedarlehens festlegen. Aber viel besser: Ihr nutzt die Möglichkeit der Sondertilgungen bis zum Maximum aus und tilgt was geht und verzichtet dafür auf irgendwelchen Schnickschnack, falls ihr bis hierher noch nicht auf Kante genäht habt. Dann steht ihr bei Ablauf des ersten Darlehens vor überschaubaren Schulden oder seit gar schuldenfrei. Glückwunsch.

 

Fünftens: Zinssatz und Tilgungssatz: 

Der Zinssatz wird in aller Regel zu Beginn des Darlehensvertrags festgelegt und kann entweder fest oder variabel sein. Der Tilgungssatz bestimmt, wie viel Kapital mit jeder Rate zurückgezahlt wird. In den Anfangsjahren des Darlehens ist der Zinsanteil an den Raten hoch, während der Tilgungsanteil niedrig ist. Im Laufe der Zeit kehrt sich dieses Verhältnis um.

 

Sechstens: Die Kosten des Darlehens: Die Gesamtkosten des Darlehens umfassen die Zinsen und die Gebühren, die mit dem Darlehensvertrag verbunden sind. Diese Kosten können sich spürbar auf eure Gesamtbelastung als Kreditnehmer auswirken.

 

Amortisationsdarlehen sind aufgrund ihrer klaren Struktur und der schrittweisen Tilgung sehr beliebt bei Kreditnehmern, die langfristige Finanzierungen benötigen, wie beispielsweise beim Immobilienkauf.

 

Das war eine Information vom Autor vom Buch Einnahmen-Überschussrechnung für Dummies. Der Link: https://t1p.de/bozw6

 

 

Abschließend noch der Hinweis, dass das hier keine steuerliche oder rechtliche Beratung für eure individuelle Situation ist. Falls ihr das Thema aus diesem Podcast nachlesen wollt, könnt ihr das wie immer auf der Webseite im Blog auf ieconomics.de. Bis dahin!