· 

Immobilienkauf: Maklerprovision sollte zwischen Verkäufern und Käufern geteilt werden. Warum zahlen Käufer trotzdem mehr als geplant?

In Deutschland gibt es ein Gesetz, nach dem die Maklerprovision bei einem Immobilienkauf zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt werden soll. Dieses Gesetz wurde im Jahr 2020 eingeführt und hat als Ziel, dass die Maklerprovision nicht mehr allein vom Käufer getragen werden muss. Dieses Gesetz sollte Käufer entlasten und die Kosten fairer verteilen.

 

Es gibt aber Fälle, in denen von dieser Regel abgewichen wird und der Käufer immer noch die gesamte Maklerprovision zahlen muss. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Einige Verkäufer bestehen darauf, dass der Käufer die gesamte Provision zahlt, und finden auch Makler, die bereit sind, dies zu akzeptieren. In Gegenden mit einem angespannten Immobilienmarkt, ist es oft üblich, dass der Käufer die gesamte Provision trägt, da die Verkäufer genug potenzielle Käufer finden und keine zusätzlichen Kosten übernehmen wollen.

 

Obwohl das Gesetz eine faire Aufteilung vorschreibt, ist es nicht immer einfach, diese durchzusetzen. 

 

Es können sogar Bußgelder oder andere Sanktionen verhängt werden, wenn der Verkäufer vom Käufer die gesamte Maklerprovision verlangt, obwohl das Gesetz eine faire Aufteilung vorsieht. Gemäß dem Wohnungsvermittlungsgesetz in Deutschland können Verstöße gegen die Bestimmungen, die eine gerechte Verteilung der Maklerprovision vorschreiben, mit Bußgeldern geahndet werden.

 

Die genauen Strafen können je nach Bundesland und den Umständen des Verstoßes unterschiedlich ausfallen. In manchen Fällen können der Makler und der Verkäufer zur Verantwortung gezogen werden.

 

Doch was hat das Gesetz tatsächlich gebracht? Der Käufer sollte die Maklerprovision ja nicht mehr allein tragen müssen und damit deutlich entlastet werden. Vor dem Gesetz waren im deutschen Bundesdurchschnitt etwa 5 Prozent Provision üblich. Eine Aufteilung hätte also dazu führen sollen, dass Käufer nur noch rund 2,5 Prozent Provision zu zahlen hätten. Stattdessen zahlen Käufer heute aber im Schnitt 3,5 Prozent, die Verkäufer übrigens ebenfalls. Insgesamt landen damit bei den Maklern 7 Prozent Provision.

 

Vielleicht sinkt die Provision ja wieder, nachdem sich der Immobilienmarkt aktuell geändert hat.

 

Noch mehr Tipps und Informationen findet ihr im Buch Familienfinanzen für Dummies: https://t1p.de/pddd4

 

Abschließend noch der Hinweis, dass das hier keine rechtliche Beratung für eure individuelle Situation ist.